Chronik 2018

Drei Förderprojekte 

Digitalisierungsprojekt Chronik 2018

Im Mai fiel der Startschuss für das Projekt zur Digitalisierung des Bildarchivs der Philipp Holzmann AG: Gemeinsam mit Bildarchivarinnen und den motivierten Mitarbeitern der Faktura gGmbH haben wir Bearbeitungstrecken und Projektabläufe entwickelt und umgesetzt, um mehrere hunderttausend Fotos aus hundert Jahren Bautätigkeit des Holzmann-Konzerns zu digitalisieren. Hier sind wir schon ein gutes Stück der Strecke vorangekommen. Etwa die Hälfte der Fotos ist digitalisiert. Ab 2019 werden die Ergebnisse sukzessive zur Deutschen Digitalen Bibliothek hochgeladen, um für jedermann sichtbar zu sein. Weitere Projektpartner sind der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie als Archivgeber der Sammlung und das Landesarchiv Berlin, das seine technische Infrastruktur für die Langzeitarchivierung der Digitalisate zur Verfügung stellt. Das Projekt ist ermöglicht worden durch Mittel des Landes Berlin, die das Abgeordnetenhaus noch 2017 zur Verfügung gestellt hat und ist auf zwei Jahre angelegt. Anlässlich der internationalen Konferenzreihe „Zugang gestalten" im Berliner Hamburger Bahnhof, die sich dem Thema Chancen, Probleme und Veränderungen durch die Digitalisierung für Bibliotheken, Archive, Museen und andere Gedächtnis-Institutionen widmete, konnten wir dieses Projekt der Öffentlichkeit vorstellen.

In Kooperation mit dem gemeinnützigen Arbeitsmarktdienstleister Agens gGmbH und unter der fördernden Beteiligung der Industrie- und Handelskammer Berlin starteten wir Mitte 2018 ein großangelegtes Projekt zur Bestandserhaltung der IHK-Mitgliedsakten. Dieser Bestand umfasst alle 380.000 (West-)Berliner Unternehmen von 1949 bis 1996 und wird nun aktenweise umgebettet, das heißt von Fremdkörpern befreit und in säurefreie Archivmappen und -schachteln gelegt, so dass die Archivierung sach- und fachgerecht gewährleistet ist. Erschlossen ist dieser größte Bestand des Wirtschaftsarchivs auch seit 2018 mittels unserer Archivdatenbank Augias, die in Windeseile auf nun mehr als 410.000 Datensätze angeschwollen ist.

Insbesondere unserer historischen Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit kam 2018 eine Schlüsselfunktion zu, die uns im Reigen der vielen Kulturinstitutionen zu einem Alleinstellungsmerkmal verholfen hat. Wir haben uns nach Partnern umgeschaut und Angebote für Kulturtourismus und Wissenschaft sowie Schulen entwickelt: Die Nennenswertesten davon sind die von VisitBerlin geförderten Industriespaziergänge, das Format „Industriekulturabend“ und der für Studierende zum dritten Mal ausgeschriebene Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte, für den der Beirat des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs die Jury bildet. Wir haben am Schülerprogramm des „European Cultural Heritage Year“ (Berlin goes ECHY) teilgenommen und klassenweise Programme bereitgestellt. Auf vielerlei Veranstaltungen, konnten wir mit Vorträgen  die Arbeit des BBWA vorstellen, so beispielsweise anlässlich des bundesweiten Tages der Archive 2018, der Eröffnung der Ausstellung „Europa in Reinickendorf und auf dem Zweiten Archivtag in Berlin.

2018 haben wir 18 Bestände und Sammlungen übernommen, darunter die umfangreichen Überlieferungen des Unimog-Generalvertreters für Berlin Hans-Hennig Endres GmbH & Co. KG sowie der technischen Bühnenagentur Gerling + Arendt Planung GmbH, die etwa die Sidney Opera, die Pariser Opera Bastille oder das Berliner ICC ausgestattet haben. Überdies wurden 26 Bestände und Sammlungen verzeichnet, darunter das Archiv der Buchhandlung Kiepert, des Filmkopierwerkes Geyer Werke AG (bekannt aus der Serie „Babylon Berlin“) und der Eberswalder Brauerei.

Hierbei hatten wir tatkräftige Unterstützung von sieben Praktikanten. Danke, Jan Barth, Jens Beckmann, Heiko Güldner, Andrea Meineke, Birgit Reinhart, Kendra Rix und Christian Rump!. Frau Rix wird ab Jahresbeginn unser Team dauerhaft in Teilzeit verstärken und ihre Erfahrungen mit Datenbanken einbringen.